12.06.2016, Herren II verpassen Überraschung

Nach einer Mammutpause von elf Monaten feierten am Sonntag auch die Herren II endlich ihren Saisonauftakt und die Rückkehr in die 1.Kreisliga. Mit dem Duell gegen den TC Hardheim 1960 1 wartete auf unsere Erfolgsgaranten gleich der große Meisterschaftsfavorit. Trotz der langen Enthaltsamkeit und dem letztjährigen Aufstieg hielt sich der Zuschauerzuspruch der einstigen Publikumsmagneten überraschend in Grenzen. Während viele wohl durch die feuchte Witterung ferngehalten wurden, munkelten vereinzelte Stimmen, dass es hauptsächlich am Nichtauflaufen der Fanlieblinge Fabian S. und André K. liegen dürfte.

Fabian wurde kurzfristig von Bundestrainer Jogi Löw nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Antonio Rüdiger in den EM-Fan-Kader berufen. Nachdem man ihm versichert hatte, dass Deutschland beim Turnier nicht in die 2.Liga absteigen könnte, folgte er gewissenhaft dem Ruf des Vaterlands. Überraschend nicht nominiert für die erste Sechs wurde außerdem André: „Die Prognosen für ihn waren nicht günstig, aus medizinischen Gründen musste ich ihn streichen“, betonte der Teamchef: „Im Moment kann er gerade mal geradeaus laufen“, fügte er an und ließ durchblicken, dass offensichtlich nicht nur gesundheitliche Gründe ausschlaggebend waren: „Ein André in Topform wäre für uns eine enorme Bereicherung gewesen.“

Eine weitere Hiobsbotschaft mussten die Jungs dann beim Anblick der Plätze verkraften, denn drei davon standen noch unter Wasser. Mit großem persönlichen Einsatz und einer ordentlichen Portion Gewieftheit sondergleichen gelang es schließlich doch noch, die gesamte Anlage zu nutzen. Ausgeschlafen wie sie sind, hatten die glorreichen Sieben - André war zur mentalen Unterstützung ebenfalls angereist – sogar extra einen Hubschraubereinsatz organisiert, um durch den Wind der tieffliegenden Rotorblätter die Plätze zu trocknen.

Auf den beiden gleich einsatzbereiten Center Courts hatten unterdessen bereits die Matches von „Magic“ Marcel und „Pistol“ Patrick begonnen. Beide erlebten eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach gutem Beginn mit 6:3, musste Marcel den zweiten Satz mit dem gleichen Ergebnis abgeben. Den knappen Match-Tie-Break konnte er mit 10:6 für sich entscheiden und brachte sein Team somit in Führung.

Nicht gut in die Partie fand Patrick gegen seinen Vornamensvetter. Er kämpfte sich nach einem 1:4 zwar über ein 5:5 zurück, verlor den ersten Satz aber letztlich mit 5:7. Im zweiten Durchgang spielte er dann seine gute Fitness aus und erreichte nach einem 6:1 den Entscheidungssatz. Während sein Gegner bei 6:7 aus seiner Sicht Nerven zeigte und zwei Doppelfehler fabrizierte, wurde Patrick seinem Spitznamen „Psycho-Pat“ erneut gerecht und baute mit 10:7 seine eindrucksvolle Bilanz bei Drei-Satz-Duellen in der Herrenkonkurrenz auf 5:0 aus.

Sein Comeback nach über fünf Jahren Tennispflichtspielabstinenz feierte unterdessen Johannes „Hembi“ Hemberger. Im maßgeschneiderten Trikot bewegte sich der frischgebackene Ortsturniersieger angefeuert von den frenetischen Supportern elegant über den Platz als hätte er nie etwas anderes gemacht. Leider hatte er das Pech, dass sich sein starker und deutlich erfahrenerer Kontrahent beim 1:6, 1:6 davon nicht entscheidend beeindrucken und zu zu wenigen Fehlern hinreißen ließ.

Trotzdem insgesamt eine vielversprechende Vorstellung des Fabian-Ersatzes, so dass eine neuerliche Berücksichtigung sicher nicht wieder über fünf Jahre auf sich warten lassen dürfte. Besser lief es hingegen für den André-Vertreter Uwe. Für seinen Gegner war es zwar Sommer, aber er sah trotzdem keine Sonne aufgehen, was nur in zweiter Hinsicht am Nieselregen lag, sondern in erster Linie am deutlichen 3:6, 2:6-Ergebnis.

Auf Position 3 kam es zu einem Wiedersehen von Marco mit seinem Angstgegner der letztjährigen Kreismeisterschaften. Unerschrocken nahm Marco sein Herz in beide Hände und den Kampf gegen das übermächtige Aufschlagmonster auf. Triumphal startete er in die Begegnung und die Zuschauer trauten ihren Augen kaum als die Anzeigetafel eine 4:0-Führung für Marco auswies. Gerade als man kurz davor war, Marco-Sprechchöre anzustimmen, eine La Ola-Welle zu starten sowie eine Davis-Cup-Nominierung zu fordern, folgte die Ernüchterung. Den Sieg unmittelbar vor Augen traf Marco das Endergebnis von 4:6, 2:6 schließlich so hart, dass er anschließend in der Mixedzone Reportern gegenüber sogar ein Karriereende in den Raum stellte.

Der Einzelabschluss blieb Jan vorbehalten. Nach einem deftigen 0:6 schien es eine klare Angelegenheit zu geben, doch getreu dem Motto „Nr. 5 gibt nicht auf“ fightete sich Jan mit einem 6:4 zurück und stand beim 3:1-Zwischenstand kurz vor der Sensation. Das 4:1 auf dem Schläger brachte ihn ein leichter Unforced Error aus dem Rhythmus, während seinem zwischenzeitlich völlig verunsicherten Gegenüber wieder neues Leben eingehaucht wurde. Durch das 3:10 am Ende aus der Sicht der Heimmannschaft ging es mit einem 3:3 in die Doppel.

Anders als die umkämpften Einzelpaarungen waren die Doppel eine glatte Angelegenheit. Chancenlos beim 0:6, 0:6 war das neuformierte 3er-Doppel um Jan & Johannes gegen die Laub Brothers, die der Anregung Hembis, doch verstärkt auf returnierfreundlichere Aufschläge zu setzen, leider partout nicht nachkommen wollten. Ein neues Traumduo präsentierte sich mit Uwe & Marcel auf Position 1. Mit 6:2, 6:0 machten sie mit den Gebrüdern Großkinsky kurzen Prozess.

Den Ball des Tages durften die Fans im 2er-Doppel mit Patrick und Marco bewundern, als der „Coffeemaker“ mit einem Passierschlag der Weltklasse nicht nur die Tribünen zum Erbeben brachte, sondern auch von den Gegnern verdientermaßen neidische Anerkennung und überschwängliches Lob einheimste. An der 1:6, 2:6-Schlappe vermochte dieser Wunderschlag zwar nichts zu ändern, dennoch stellte Marco zufrieden fest, damit alles im Tennissport erreicht zu haben. Da nun keine Steigerung mehr möglich sei, kündigte er bei der Pressekonferenz seinen Rücktritt zum Saisonende an.

Am Ende stand mit dem 4:5 die erste Heimschlappe nach fast genau zwei Jahren. Ungewohntes Gefühl also für die zuletzt erfolgsverwöhnten Herren II, für Jan S. sogar die erste Niederlage in einem Tennismannschaftswettbewerb überhaupt. Die Kollegen mussten ihm schonend beibringen, dass es auch so etwas gibt und erlaubt ist und er nicht gerade träumt. Bereits nächsten Sonntag bietet sich erneut zuhause gegen den TC im TSV Tauberbischofsheim 1 die Möglichkeit zur Rehabilitation.

Termine

Freitag, 06.12.24

16:00 Uhr: Arbeitseinsatz Kunsthandwerkermarkt


Samstag, 07.12.24

11:00-18.00 Uhr: TC beim Kunsthandwerkermarkt in Buchen


Sonntag, 08.12.24

11:00-18.00 Uhr: TC beim Kunsthandwerkermarkt in Buchen


Sonntag, 08.12.24

18:00 Uhr: Arbeitseinsatz Kunsthandwerkermarkt


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