24.09.2016, Mixed II – Die Doppelversager in Verfahrenbach
Beflügelt von drei 7:2-Erfolgen in Serie, wollte die Mixed II-Mannschaft auch beim TC Fahrenbach 1 triumphieren, um die sensationelle Vizemeisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Nachdem das Team mit einer empfindlichen 0:9-Demontage gegen den späteren Meister aus Neckarelz unglücklich in die Saison gestartet war, hatten die wenigsten Tennisinteressierten von solch einer spektakulären Wende zu träumen gewagt. Doch die neu installierte Doppelspitze angeführt von Kapitänin Jasmin Hock sowie dem Herrenbeauftragten Fabian Schnorr, zeigte mit ihren Personalentscheidungen ein glückliches Händchen. Im Vergleich zur Vorwoche wurde die Aufstellung am Samstag nur um Fabian ergänzt, der allerdings als Geheimwaffe in Zivil lediglich im Doppel zum Einsatz kommen sollte.
Neben der Tabellenkonstellation war im letzten Saisonduell besonders brisant, dass gleich sechs Akteure noch die Möglichkeit hatten, einen (weiteren) LK-Aufstieg zu erreichen. Einzig Saskias Verbesserung um eine Klasse auf LK 20 war bereits besiegelt. Pech hatten Elisa und Jasmin, bei denen schon nach dem Blick auf den Damenkader der Fahrenbacher klar war, dass selbst bei einem Sieg nicht mehr genügend Punkte erreicht werden konnten. Elisa steigerte sich trotzdem auf LK 18, während Jasmin nur um zehn Punkte LK 20 verpasste.
Tragisch die Situation bei Fabian. Aufgrund eines Rechenfehlers im Vorfeld hatte er seine Ambitionen bereits begraben und deshalb André im Einzel den Vortritt gelassen. Möglicherweise hatte er aber auch nur Bammel, bei LK-Gleichstand in der neuen Saison vom Herren II-Mannschaftsführer gleich zwei Positionen höher gesetzt zu werden!? Für eine Stellungnahme war er nach seinem Fauxpas nicht zu gewinnen.
Die erste Runde bestritten Elisa, Saskia und André, der erneut für Patrick den Anfang machte, damit dieser die Erlebnisse der vorangegangen Nacht verarbeiten konnte, als er beinahe völlig unschuldig mehrfach in eine lebensbedrohliche Situation geraten war. Gegen einen jungen Kontrahenten hatte André bei sonnigem Himmel leichtes Spiel. Der Fahrenbacher ließ sein Potential zwar immer wieder vereinzelt aufblitzen, nur um jedoch in den folgenden Ballwechseln wieder zahllose vermeidbare Fehler einzubauen. Ohne seine Leistungsgrenze erreichen zu müssen, gewann André mit 6:1, 6:2 und holte sich den fehlenden Sieg gegen einen LK 19-Spieler, um somit selbst in diese Klasse aufzusteigen.
Wesentlich spannender und länger waren die Partien der beiden Mädels auf den angrenzenden Plätzen. Nach ausgeglichenem Beginn konnte Elisas Gegnerin mit 5:2 in Führung gehen, ehe Elisa aufdrehte und mit 6:5 kurz vor dem Satzgewinn stand. Leider musste sie in den Tie-Break und den ersten Durchgang doch noch abgeben. Anschließend fand Elisa nicht mehr zur Topform zurück und musste nach einem 1:6 die Partie verloren geben. Ähnlicher Verlauf zunächst auch bei Saskia, die sich ebenfalls nach einem 2:5-Rückstand zum 6:5 zurückkämpfen konnte. Allerdings gestattete die nervenstarke Newcomerin ihrer Widersacherin nur noch Ergebniskosmetik zum 7:5, 6:2-Endstand. Insgesamt gelang ihr damit im dritten Mixedauftritt der fünfte Sieg – neben drei Einzeln blieb sie bislang auch in allen beiden Doppeln ohne Niederlage.
Die dritte Dame im Bunde, Jasmin H., hatte es offensichtlich wieder einmal extrem eilig und triumphierte erneut im Expresstempo souverän und deutlich mit 6:1, 6:0. Keine Mittel fand hingegen unsere Nr. 1 Marcel gegen den Fahrenbacher Topspieler und dessen krachenden Vorhandschläge. 6:3, 6:1 hieß es am Ende und Marcel musste sich somit mit einem Aufstieg um eine LK-Klasse begnügen. Desillusioniert trat er noch vor den Doppeln die Heimreise an. Das gab nun Patrick wiederum die Möglichkeit, durch einen Einzelerfolg mit Marcel LK-mäßig gleichzuziehen und vielleicht sogar zur neuen Nr. 1 der Herren II aufzusteigen. (Die Entscheidung der Herren II-Führungsspitze stand bei Redaktionsschluss noch aus.)
Nachdem Marcel wie gewohnt wieder zu freundlich agiert hatte und seine Kameraden seiner Ansicht nach ohnehin immer viel zu nett sind, wollte Patrick jetzt den nötigen Gegenpol bilden – den „Bad Rick“ sozusagen. In einem ausgeglichenen Duell auf gutem Niveau war er nicht angetreten, um Geschenke zu verteilen, sondern einzig und allein, um den Sieg zu erzielen. Folgerichtig erreichte „Bad Rick“ beflügelt durch die interessiert beobachtenden Mitspieler(innen) ein 7:5, 6:3.
Die Mixed 2 bewiesen sich also in den Einzeln wieder einmal sehr gut und gingen mit 4:2 heraus. Nun stellte sich die Frage, wer mit wem das Doppel spielen sollte. Die Entscheidung fand allerdings sehr schnell statt, da Patrick unbedingt einmal mit Saskia spielen wollte und die beiden das 1er-Doppel bildeten. Somit ergaben sich die anderen Doppel auch sehr schnell mit André/Jasmin und Fabian/Elisa als 2er- bzw. 3er-Doppel. Zur besonderen Motivation kündigte Spielführerin Jasmin nach der Doppeleinteilung auch noch völlig überraschend – sogar für sie selbst – an, in Altheim eine „Alla Hock!“-Anlage als Bewegungs- und Begegnungsstätte für alle Generationen aus eigener Tasche zu finanzieren, sollte mit einem Sieg der Vizemeistertitel erreicht werden. Ein gutes Omen oder unnötig zusätzlicher Druck für die Protagonisten?
Das Doppel mit Fabian und Elisa ging allerdings sehr schnell über die Runden, da ihre Gegner sehr gut zusammen eingespielt waren, während Fabian nach seiner Einzelpause zu lange brauchte, um im Mixed richtig auf Touren zu kommen. Ein 1:6, 4:6 war die Folge. Auch André/Jasmin zogen in zwei Sätzen den Kürzeren und verloren mit dem gleichen Resultat. Eine Positionsumstellung nach dem chancenlosen ersten Satz hatte zwar zunächst Besserung gebracht und sogar eine zwischenzeitliche 4:2-Führung, aber die Fahrenbacher Nr. 1 zeigte in den entscheidenden Momenten seine ganze Klasse und sicherte der Heimauswahl den Ausgleich zum 4:4. Mit großer Spannung blickten nun alle auf das entscheidende Doppel.
Anders als die anderen Loser holten sich Saskia und Patrick den ersten Satz mit 6:3. Ein neues Traumpaar schien gefunden zu sein, Parallelen zu den Tennislegenden Graf/Agassi wurden schon gezogen. Aufgrund der mangelnden Leistung von Patrick verloren sie den zweiten Satz allerdings 3:6. Die Nr. 3 der Fahrenbacher, im Einzel gegen André noch chancenlos und demotiviert, war inzwischen aus seiner Lethargie erwacht und ließ nun immer wieder seine ganze Klasse aufblitzen. Der Super-Tiebreak ging mit 10:7 leider auch auf die Seite der Gegner. Statt Graf/Agassi wurden nun wenig schmeichelhafte Vergleiche mit Lisicki/Pocher laut, so groß war die Enttäuschung.
Das Endergebnis sah somit 4:5 aus und man ging mit schweren Herzen nach Hause. Zumindest versuchte man es, denn völlig verunsichert verfuhr sich zunächst Fabian mit dem Männermobil, so dass man der vorbeibrausenden Elisa aus dem Frauenauto die Navigation überließ. Da aber auch hier anscheinend die Synapsen noch mit der Verarbeitung der bitteren Niederlage überlastet waren, fand auch sie nicht den richtigen Weg. Wie man es doch noch am gleichen Abend heil nach Altheim schaffte, blieb schließlich genauso ein Rätsel wie dass man alle drei Mixedpartien trotz zuvor guter Einzelauftritte verlieren konnte. Letztendlich wurde damit nicht nur die Vizemeisterschaft verpasst, die Region bekommt von Jasmin auch leider keine „Alla Hock!“-Anlage spendiert. (Mit freundlicher Unterstützung von unserem Nachwuchsreporter Patrick W.)