16.07.2017, Herren 2 – Glückliche Verlierer oder Hollywood is calling

Auch wenn es erst im August soweit ist, die Mixedrunde wirft offensichtlich bereits ihre Schatten voraus, insbesondere die Partie am 26.08. in Dallau. Anders ist der Auftritt der Herren 2 beim Tabellenletzten des hiesigen TC logisch nicht zu erklären. Eigentlich wollte man einen versöhnlichen Saisonklang begehen, nachdem es bislang so wenig Grund zur Freude gegeben hatte. Aber davon war wenig zu spüren oder war vielleicht doch alles Teil eines größeren Masterplans?

Mangels Spieleralternativen mussten dabei gleich vier Athleten – Patrick, Marcel, André und Noel – angeschlagen auflaufen. Zudem reiste der leicht feiergeschädigte, jedoch auch –erfahrene Jan direkt mit seinem Nachtquartier zum gut im Wald versteckten Vereinsgelände an. Er sollte auf eigenen Wunsch zusammen mit Fabian und Marcel die ersten Duftmarken setzen. Auf den anderen Plätzen entwickelten sich wahre Krimis, doch da Jan noch etwas vorhatte, konnte er auf spannende Spielberichte oder die geheime Stallorder keine Rücksicht nehmen: 6:0. Einen kurzen DurchhänNur selten schaffte es Jan, sich so übertölpeln zu lassen wie hierNur selten schaffte es Jan, sich so übertölpeln zu lassen wie hierger zu Beginn des zweiten Satzes zum 1:2 konnte er schnell überwinden: 6:2. Abzüglich Einspielzeit zeigte die Uhr rekordverdächtige 45 Minuten Nettospielzeit an.

Jan bestätigte mit seinem dritten Einzelerfolg in Serie, dass er momentan als einer der wenigen Herren 2-Vertreter Normalform erreicht. Vermutlich ist er aber einfach nur nicht so ein guter Schauspieler wie seine Kollegen. Die halbe Miete war also schnell eingefahren. Wir erinnern uns, selbst eine 2:7-Niederlage würde ausreichen, um Platz 5 im Endklassement und damit ziemlich sicher den Klassenerhalt zu sichern.

Marcels Auftakt geriet auch noch relativ vielversprechend, allerdings konnte er sich nicht entscheidend absetzen und so war schließlich doch noch der Gegner im Tie-Break erfolgreich. Davon angestachelt, versprach er dem Captain, sich den zweiten zu holen. Mit 6:1 wurde das prompt in die Tat umgesetzt. Aber den entscheidenden Rückenwind für den Match-Tie-Break brachte das nicht, denn der verlief erneut auf Augenhöhe und mit 9:11 dem besseren Ende nicht für Marcel. Angesichts eines der größten Bluffs in der Tennishistorie hatte er wohl gerade noch rechtzeitig erkannt, dass es auch Fabian trotz größter Bemühungen schwer haben würde, zu verlieren.

Fabian schaffte es zunächst ebenfalls in den Tie-Break, blieb aber nervenstärker oder –schwächer, wie man es eben nimmt. Im zweiten Satz führte Fabian bereits mit 4:1 und 5:2 und war auf der Siegerstraße, doch konnte oder wollte den Sack nicht zumachen. Beim 5:5 drohte eine erneute Verlängerung. Akrobatisch wertvoll wie üblich: FabianAkrobatisch wertvoll wie üblich: FabianAber Fabian, der sich immer wieder selbst pushte, war heute willensstärker und reüssierte mit 7:5. Die Pflicht war damit geschafft, Platz 5 erobert, ein weiteres Jahr – vorbehaltlich einer sehr strengen Abstiegsregelung – in der 1.Kreisliga verwirklicht. Doch was weiter geschah, kann man eigentlich nur mit bereits verfrühter Klassenerhaltsparty oder Bewerbung für Hollywood erklären.

Am wenigsten Vorwürfe kann man noch Noel für sein 2:6, 3:6 machen. Schon zum zweiten Mal in Folge hatte er das ungünstigste Los gezogen und musste gegen einen bisher Unbezwungenen antreten, der damit auch sein viertes Einzel gewann. Von solch einer Bilanz kann der einst hoch gehandelte, mittlerweile zum ewigen Talent mutierte Patrick aktuell nur träumen. Sein 4:6, 2:6 markierte bereits die siebte Einzelniederlage am Stück 2017. Mit seiner Spielweise hat er inzwischen selbst den treuesten Herren 2-Anhänger Franz vergrault, so dass erstmals seit langem wieder eine Auswärtspartie ohne eigene Fans bestritten werden musste. Kein Wunder, wenn man sich dazu auch noch parallel den Auftritt des Captains anschaute.

Im ersten Spiel dominierte André noch, platzierte 3-4 gute Servicewinner, die der Dallauer nicht im Ballwechsel halten konnte. Normalerweise ist so etwas keine besondere Erwähnung wert, doch angesichts dessen, was sich nun völlig unerklärlicherweise entwickelte, durchaus bemerkenswert. So als wollte er unbedingt auf Patricks Underperformance noch etwas draufsetzen, verlor er drei Spiele in Folge und lag mit 1:3, 0:40 zurück, ohne dass sein Widersacher zur Höchstform auflaufen musste. Purer Slapstick nun seine Aufschlagversuche, die selbst mit gutem Willen selten in die Nähe des vorgesehenen Feldes kamen. Doppelfehler reihte sich an Doppelfehler, ein Trauerspiel.

Andrés Method Acting in Anlehnung an die Motorik eines maximal Einjährigen wurde nur durch die bemüht-ernsten Gesichter bei den Beobachtungen seiner eingeweihten Teamkameraden getoppt. Beachtlich wie sie sich das aufkommende Lachen immer wieder verkneifen konnten. André realisierte, dass er nahe an der Grenze zum Overacting balancierte und zauberte nun in Erinnerung an Noels Match aus der Vorwoche einen neuen Kniff aus dem Ärmel: Zweiter Aufschlag von unten.

Unklar ist, ob der Dallauer von dieser Wendung so perplex war, oder er den Trick durchschaut Bisweilen fiel André aus seiner Rolle und spielte tatsächlich so etwas Ähnliches wie TennisBisweilen fiel André aus seiner Rolle und spielte tatsächlich so etwas Ähnliches wie Tennishatte und nun selbst zum Gegenbluff übergegangen war? Auf jeden Fall gewann André nicht nur sogar noch das 0:40-Aufschlagspiel, sondern alle weiteren im ersten Satz ebenso. Obwohl er sich weiterhin bei seinen Aufschlägen nach Kräften bemühte, professionellen Dilettantismus auszustrahlen, wollte ihm selbst das Nichtgelingen nicht richtig gelingen. Nicht besser verlief dementsprechend Durchgang Zwei, der mit 6:2 den 3:3-Ausgleich für die Altheimer Gäste einbrachte.

Mit Jan wurde der schlechteste Schauspieler folgerichtig nach den Einzeln ausgewechselt. Obwohl Jan in der Mixedrunde nicht auflaufen wird, weshalb er überhaupt die Erlaubnis bekommen haben dürfte, etwas von seinen tatsächlichen Fähigkeiten zu zeigen, wollte man nicht riskieren, dass die Einheimischen durch eine weitere Leistungsdemonstration zu sehr eingeschüchtert werden. Er trat die Heimreise an, um nicht durch ein verräterisches Grinsen den ganzen Aufwand zu torpedieren. Mit Stephan war das Stuntdouble bereits eingetroffen.

Das 2er-Doppel war schnell gefunden und beim Erfolglosduo Marcel & Noel sollte eigentlich nichts schiefgehen. Ihr überraschendes 6:2, 6:1 markierte nicht nur den ersten Sieg in ihrem vierten gemeinsamen Auftritt, sondern setzte auch die beiden anderen Doppel unter Druck. Insbesondere Doppelspezialist Patrick tat sich schwer. Beinahe hätte er zusammen mit Fabian im 1er-Doppel den ersten Satz gewonnen, doch im Tie-Break besannen sie sich ihrer Mission. Eingegroovt hatten sie sich im zweiten, der mit 3:6 verloren ging.Sollte Synchronservieren jemals olympisch werden, werden Patrick & André sicherlich gemeinsam für Deutschland antretenSollte Synchronservieren jemals olympisch werden, werden Patrick & André sicherlich gemeinsam für Deutschland antreten

Nun lag es am 3er-Doppel mit Stephan und André, der wieder seine bewährten Aufschlagpeinlichkeiten zum Besten bot. Trotzdem konnte man lange mithalten, erst nach dem 4:4 griffen die Heimvertreter zu und holten sich mit 6:4 den Satz. Ständig in Führung lagen Stephandré in der Folgezeit bis zum 5:4. Aber wieder droht kurz vor Satzende die Luft auszugehen. Nach dem 5:6-Rückstand rettete man sich in den Tie-Break. Auch hier wieder eine Führung und Satzbälle für die Altheimer, doch erneut Zusatzpunkte und schließlich mit 8:6 der Ausgleich. Nun sollte also der Match-Tie-Break alles entscheiden.

Während Andrés Knieprobleme ein Schauspielern nicht mehr erforderlich machten, hatten sich die Dallauer ihre beste Phase für jetzt aufgespart. Über 7:2 ging es zu 9:4 und fünf Matchbällen. Die ersten Zwei konnten noch vereitelt werden, aber schließlich besiegelte das 10:6 den 5:4-Erfolg für die Heimmannschaft. Insgesamt also eine oscarreife Vorstellung inklusive Happy End durch den gerade noch so erreichten Klassenerhalt. Drei Siege weniger heute oder nur zwei weniger gegen Hainstadt hätten ausgereicht, um wieder in die ungeliebte 2.Kreisliga strafversetzt zu werden.

Angesichts dieser sportlichen Misere sicherlich auch verständlich, dass man sich mit der Schauspielerei ein zweites Standbein aufzubauen versucht. Hollywood dürfte bald auf die talentierten Tennisspielerdarsteller aufmerksam werden. Material für so manches Monumentaldrama ist reichlich vorhanden. Die nächsten Abenteuer warten nun in der Mixedrunde. Zum Titelgewinn gratulieren die Herren 2 abschließend dem TC Schlierstadt 2, der durch ein 8:1 im direkten Aufeinandertreffen den Vizemeister aus Mudau gerade noch abfangen konnte.

Ergebnisse

Weitere Bilder vom Spiel in Dallau

Termine

Samstag, 04.05.24

14:00 Uhr: TG Rheinau 1 - Herren 55


Sonntag, 05.05.24

14:00 Uhr: TC Fahrenbach 2 - Damen II


Samstag, 11.05.24

14:00 Uhr: Herren 55 - SV 1927 Seckach 1


Sonntag, 12.05.24

09:30 Uhr: TC RW 1925 Walldürn 1 - Damen II


Samstag, 18.05.24

14:00 Uhr: Ortsturnier


Samstag, 08.06.24

14:00 Uhr: TC Rauenberg 1 - Herren 55


Sonntag, 09.06.24

09:30 Uhr: Damen II - FC BW Schloßau 1


Samstag, 15.06.24

14:00 Uhr: Herren 55 - TC RW Aglasterhausen 1


Sonntag, 16.06.24

09:30 Uhr: Damen II - SV 1927 Seckach 1

09:30 Uhr: TSG TC RW 1925 Walldürn/Herren I - TSV Rosenberg 1

09:30 Uhr: TSG TC Beckstein/SV Königshofen 1 - Damen I


Samstag, 22.06.24

14:00 Uhr: Herren 50 - TSG TC SW Adelsheim/TC Sennfeld 1


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