03.07.2023, Damen I stürmisch zum Klassenerhalt

Unser Altheim-Korrespondent berichtet exklusiv: Viel stand am Wochenende auf dem Spiel für die Damen I. Trotz Auftakterfolg beim TC Flinsbach zierte man nach drei darauffolgenden Niederlagen das Tabellenende und somit drohte bei einem weiteren Misserfolg der Super-Gau des erneuten Abstiegs. 

Von links oben: Elisa Mühling, Lena Albrecht, Sina-Marie Neuberger, Verena Kappes, Karin Sans, Jasmin Hock, Melanie Kappes.Von links oben: Elisa Mühling, Lena Albrecht, Sina-Marie Neuberger, Verena Kappes, Karin Sans, Jasmin Hock, Melanie Kappes.

Unbestätigten Gerüch-ten zufolge soll es unter der Woche sogar zu einem Aufstand einer mehrköpfigen, radikalen Fangruppe gekommen sein, die Teamkapitänin Melanie K. am Vereinsgelände auflauerte und ent-schlossen bessere Leistungen einforderte sowie mit Konse-quenzen drohte.

Zum Kellerduell empfing man nun am Sonntag bei wechsel-haften äußeren Beding-ungen ausgerechnet den noch komplett sieglosen TC Dallau. In die erste Sechs nominierte Captain Kappes neben sich selbst noch Elisa Mühling, Jasmin „Die Karschdäiderin“ Hock, Lena Albrecht, Sina-Marie Neuberger sowie Karin Sans. Die einstige Starspielerin Verena K. schaffte es erneut nicht in den Einzelkader, was auf den Logenplätzen für Unverständnis sorgte.

Während parallel die Damen II ihr Duell auf den Plätzen 1 und 2 begannen, legten auch Elisa und Karin los. Lena A. spielte unterdessen auf Platz 4. Küken Karin begann in ihrem erst dritten Damen I-Auftritt entschlossen und ging schnell mit 4:1 in Führung. Läuferisch überzeugend ließ sie ihre Gegnerin nach etwa einer Stunde chancenlos mit 6:1, 6:0 zurück. Lena A. spielte unterdessen weiter auf Platz 4.

Umkämpfter war es bei Elisa alias die Dämpferkillerin. Speziell bei ihren Returnspielen konnte Elisa ihr druckvolles Tennis zu Beginn gut durchsetzen. So konnte sie trotz zwischenzeitlich schwächerer eigener Aufschlagspiele, was auch den windigen Rahmenbedingungen geschuldet war, deutlich mit 6:2 gewinnen. Doch ihre Kontrahentin stellte sich in der Folge besser auf Elisas Schläge ein, so dass sich ein umkämpfter zweiter Durchgang entwickelt. Zudem gerieten auch Elisas Stoppbälle wiederholt zu hoch und so unterlag sie letztlich im Tie-Break. Lena A. spielte unterdessen weiter auf Platz 4. Im entscheidenden Match-Tie-Break setzte sich Elisas Routine und Platzkenntnisse aber letztlich mit 10:4 durch.

Mit einem 2:0-Zwischenstand im Rücken musste nun auch Melanie liefern. Schnell konnte sie sich mit 6:1 den ersten Satz sichern. Die Abgeschiedenheit von Platz 5 tat den Einheimischen heuer gut, trotz knapperem Ergebnis stand nach einem 6:4 der Erfolg. Melanie zeigte sich anschließend selbstkritisch perfektionistisch und sah noch weiteres Verbesserungspotential was die B-Note ihrer Performance anbelangt. Lena A. spielte unterdessen weiter auf Platz 4.

Jasmin war die Fünfte im Bunde. Mit sehr variablem Spiel ließ „die Karschdäiderin“ ihre Gegnerin weite Wege gehen. So konnte sie dem Duell im ersten Durchgang ihren Stempel aufdrücken und schließlich mit 6:4 reüssieren. Im zweiten Satz wendete sich allerdings das Blatt, zu viele einfache Fehler und Sicherheitsbälle brachten ein 4:6. Erneut musste der Match-Tie-Break entscheiden. Lena A. spielte unterdessen weiter auf Platz 4.

Angepeitscht von den Fangesängen der jüngsten Supporter, die die Arena jetzt in einen Hexenkessel verwandelten, konnte Jasmin den richtigen Spirit wieder auf den Platz bringen. Mit 10:5 behielt sie die Oberhand und den Damen I fehlte nur noch ein Erfolg zum Gewinn der Partie. Lena A. spielte unterdessen weiter auf Platz 4. Obwohl Platz 5 bereits frei war, wollte Sina ihrer Mitstreiterin nicht die Show stehlen und Lena den entscheidenden Punkt überlassen – noble Geste.

Doch lange Zeit sah es nicht so positiv aus. Mittlerweile waren bereits mehr als 2,5 Stunden gespielt, im benachbarten Sindolsheim musste das Mittagsgeläut verschoben werden, die Teller blieben um 12 Uhr kalt. In Satz 1 lag Lena überwiegend knapp zurück, konnte sich aber in den Tie-Break retten. Immer wieder lange Ballwechsel und hohe Bälle sorgten für ein sehr ausgeglichenes Spiel. Unglücklich musste Lena schließlich den Tie-Break abgeben. Im zweiten Satz lief es besser, Lena konnte mit 5:2 in Front ziehen und alles sprach für einen entscheidenden dritten Satz. Doch der Eindruck täuschte, ihre Gegnerin konnte auf 5:4 verkürzen. Bei 5:6 hatte die Dallauerin ihre ersten beiden Matchbälle.

Doch Lena gab sich nicht auf, schaffte es erneut in den Tie-Break, der wie das gesamte Match stark umkämpft war. Nachdem sie einen weiteren Matchball abwehren konnte, gelang schließlich doch noch der Ausgleich. Mittlerweile zeigten sich auch langsam die ersten Abnutzungserscheinungen und Lena wollte schon die Physiotherapeutin rufen lassen, als ihr einfiel, dass diese ja den Sparmaßnahmen des Vereins zum Opfer gefallen war.

Die Nervenschlacht ging in die finale Phase. Die Führung wechselte mehrfach und bei 9:9 wurden Stimmen laut, die forderten, man solle sich endlich auf Unentschieden einigen, wir haben doch kein Flutlicht. Mit letzter Kraft holte sich Lena noch die letzten beiden Punkte. Beim anschließenden Platz abziehen, musste sie von Nachwuchszivis unterstützt werden. Eilig hatte es abschließend Sina. Nach einem 6:2 und 5:0-Zwischenstand schien sogar der Geschwindigkeitsrekord in Gefahr. Über 5:2 musste Speedy-Sina allerdings noch eine kleine Ehrenrunde drehen oder wollte sie ihren zahlreich angereisten Fans noch einen extra Leckerbissen servieren? Egal, erneut 6:2 und damit 6:0 hieß es nach den Einzeln.

Die Doppel waren nun eine eindeutige Angelegenheit. Endlich durfte auch die vielumjubelte Vereinslegende Verena vielen Vereinsvertretern vorführen, dass sie nichts verlernt hat und verpasste gemeinsam mit Marathonfrau Lena ihren Dallauer Widersacherinnen die berühmt-berüchtigte Brille. Jasmin pausierte unterdessen für Verena. Ähnlich souverän konnten Melanie und Sina das 2er-Doppel mit 6:3, 6:0 für sich entscheiden. Im 3er-Doppel brillierten Elisa und Karin sich zu einem nie gefährdeten 6:1, 6:4. Ein 9:0-Happy End nach schwieriger Saison. In zwei Wochen erwartet man den TC GWR Mosbach 1 zur Kür. Die Fans wurden besänftigt und Melanie in ihrem Amt bestätigt.